Chorionzottenbiopsie

Chorionzottenbiopsie
Chorionic Villus Sampling (CVS)

ZEITPUNKT: ca. 11.- 14. Schwangerschaftswoche

Unter Ultraschallkontrolle wird eine spezielle Nadel durch die Bauchdecke in den Bereich der Plazenta vorgeführt, sodass durch Aspiration Plazentazotten gewonnen werden.

Das entnommene Gewebe wird von mütterlichem Gewebe gereinigt. Aus dem fetalen Gewebe kann durch Direktpräparation sowie durch Kurzzeit- (2 Werktage) oder Langzeitkultur (7-10 Werktage) eine Chromosomendarstellung erzielt werden. Es wird ein Karyogramm erstellt.

GRENZEN:
Es gibt Chromosomenaberrationen, die nur in der Plazenta, nicht jedoch beim Fötus auftreten. In Zweifelsfällen ist daher zur Absicherung zusätzlich zu einem späteren Zeitpunkt eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) notwendig. In der Kultur können Kulturartefakte (= Chromosomenverteilungsstörungen) entstehen. Hierdurch sind falsche Rückschlüsse auf den Feten möglich.

VORTEIL:
ist die Bereitstellung von größeren Gewebemengen für molekulargenetische Untersuchungen. Dies ist für spezielle Fragestellungen von besonderer Bedeutung, zum Beispiel erbliche Muskelerkrankungen

Nachteil:
Durch diese Untersuchung können in seltenen Fällen Blutungen, vorzeitige Wehen oder eine Fehlgeburt ausgelöst werden (<1%). Allerdings ist das Untersuchungsrisiko entscheidend von der Erfahrung des Untersuchers abhängig. In unserer Praxis werden jährlich 30 bis 50 CVS durchgeführt.

KOSTENTRÄGER: ist Ihre Krankenkasse.